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Ramy Wannous, rum-orthodoxer Priester im Mount Liban, bittet um Frieden fuer die Laender des Nahen Ostens in diesen unfriedvollen Tagen. 

Jedes Mal, wenn wir glauben, dass der Morgen naht, taucht am Horizont neues Blut auf.
Wir sind müde, du Gott des Lebens – müde von einer Nacht, die keinen Morgen kennt,
von Menschen, deren Herzen zu Steinen wurden, die keine Tränen mehr vergießen und nicht erzittern beim Schrei eines Kindes.
Sind die Bewohner der Erde dem Wahnsinn verfallen?
Oder hat der Teufel in ihren Herzen eine Wohnung gefunden?
Sie handeln mit deinem Namen, sie töten in deinem Namen.
Welcher Gott kann solche Gräueltaten dulden?
Du hast uns gelehrt zu vergeben –
aber wie sollen wir denen vergeben, die sich nicht bekehren?
Wie sollen wir auf Frieden hoffen, wenn sie nur Krieg kennen?
Rette uns vor diesem Trug, vor einer Religion ohne Barmherzigkeit
und einem Glauben ohne Menschlichkeit.

Wir verlangen kein Feuer, das sie verzehrt,
sondern ein Licht, das ihre wahren Gesichter offenbart, und eine Stimme vom Himmel, die ihre tauben Herzen erschüttert.

Gott, wir können nicht mehr.
Wir sind schwach, unsere Herzen sind zerrissen. Wir schrien, doch niemand hörte uns.

Wir weinten, und nur dein Kreuz trocknete unsere Tränen.
Wir haben unsere Hoffnung auf dich gesetzt –
lass uns nicht mit den Verlorenen zugrunde gehen.
Wenn im Menschen noch ein Rest von Licht ist –
entzünde ihn.
Wenn in uns noch ein Funke Hoffnung lebt –
stärke ihn.

Du, Gott der Hoffnung,
lass nicht zu, dass unser Glaube an dich erlischt –
in einer Zeit, in der der Glaube in deinem Namen getötet wird. Amen.