21.12.2017
Pressemitteilung des EKD-Friedensbeauftragten zur Gründung der Deutschen Friedensgesellschaft vor 125 Jahren

Die Friedensbewegung ist wichtig und notwendig

Der Friedensbeauftragte des Rates der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD), Renke Brahms, hat die Bedeutung und die Notwendigkeit der Friedensbewegung hervorgehoben. Anlass ist die Gründung der ältesten deutschen Friedensorganisation, der Deutschen Friedensgesellschaft (DFG), vor 125 Jahren am 21. Dezember 1892. Dank Persönlichkeiten wie Bertha von Suttner, Ludwig Quidde, Alfred Hermann Fried und Adolf Richter sei die Friedensbewegung durchaus gehört worden, auch wenn sie den Ausbruch des 1. Weltkrieges letztendlich nicht habe verhindern können.

Auch waren schon in den Anfangsjahren der Friedensbewegung in Deutschland Christen mit dabei. „Ich denke da an den württembergischen Pfarrer Otto Ludwig Umfrid, der sich für eine Völkerverständigung einsetzte“, so Renke Brahms. "Dabei sei Umfrid leider oft auch in Konflikt mit der Amtskirche geraten. Pazifistische Stimmen waren in der Kirche damals leider sehr selten“.

Seit 125 Jahren engagiere sich die Friedensbewegung für eine friedliche Welt. „Die Friedensbewegung gab immer wieder wichtige Anstöße. Ohne die Proteste von Menschen in West und Ost hätte es vor 30 Jahren wahrscheinlich keinen INF-Vertrag zwischen den USA und der Sowjetunion gegeben, durch den die Mittelstreckenwaffen in Europa abgerüstet wurden“, ist Renke Brahms überzeugt.

Auch heute sei die Friedensbewegung nach wie vor wichtig und unverzichtbar, macht Renke Brahms deutlich. „In einer Zeit, in der immer weiter aufgerüstet wird, in der bei Konflikten immer wieder schnell nach militärischen Lösungen gerufen wird, in der eine neue nukleare Rüstungsspirale droht, braucht es dringend eine pazifistische Stimme in der politischen Debatte. Das sei auch für die Kirche wichtig, da in der Friedensbewegung immer auch Christen aktiv waren, die das Friedenszeugnis Christi mit einbrachten. Das war auch für Diskussionen in der Kirche immens wichtig“, hebt Brahms hervor.