17.11.2015
19 Organisationen starten Initiative für Rüstungskonversion

Vertreter der Evangelischen Kirche Mitteldeutschland, der Linken Thüringen, der IG Metall Jena und zahlreicher anderer Organisationen, Vereine und Einzelpersonen verabschiedeten am Montagabend in Jena ein Gründungsmemorandum für einen Thüringer Rüstungskonversionsfonds.

Ziel ist die Einrichtung eines Fonds auf Ebene des Freistaates, aus dessen Mitteln die Umwandlung von Rüstungsarbeitsplätzen in zivile geleistet werden kann. Mit der Initiative soll insbesondere dem Export von Rüstungsgütern aus Thüringen entgegengewirkt werden.

Zugleich erwarten die Unterzeichnenden, damit einen wirksamen Anstoß zur Ursachenbekämpfung der kriegsbedingten Migration geben zu können. In den nächsten Monaten sollen die Rahmenbedingungen des Fonds weiter formuliert und der Landesregierung vorgelegt werden.

Kontakt zum Initiativkreis und mehr Informationen zum Gründungsmemorandum gibt es über den Jenaer Trägerkreis Rüstungskonversion (www.jena-entruestet.de).

Stimmen zur Gründung: Christoph Ellinghaus/ IG Metall Jena-Saalfeld:
"Wir brauchen einen Konversionsfonds, damit die Ablehnung von Rüstungsexporten und das Interesse an Arbeitsplätzen in der Region nicht weiter gegeneinander ausgespielt werden können."

Jürgen Spilling/ DIE LINKE. Thüringen:
„Gerade die aktuelle Situation, in der Millionen Menschen vor Krieg und Zerstörung auf der Flucht sind, zeigt, dass Rüstungskonversion und das Verbot von Waffenexporten ein Weg sind, um Konflikte zu beenden und nicht durch Waffenlieferungen weiter anzuheizen. Die gesellschaftlichen Ressourcen auch in Thüringen müssen für eine sinnvolle Produktion mit einem zivilen und humanen Inhalt genutzt werden sowie eine umfassende Konversion von Kriegsproduktion auf zivile und friedliche Zwecke angestoßen werden“.

Sebastian Neuß / Evangelisch-Lutherischer Kirchenkreis Jena:
"Aus dem biblisch-christlichen Friedenszeugnis leitet sich eine klare Option für gewaltfreie Konfliktlösungen ab. Die geförderte Umwandlung militärischer Produktion in zivile wäre ein deutliches politisches Zeichen für die Schaffung einer friedlichen Weltordnung, die heute dringender als je erscheint".

Die Unterzeichnenden Organisationen:

gewaltlos leben
Rosa-Luxemburg-Stiftung Thüringen e. V.
Internationaler Versöhnungsbund, Deutscher Zweig e.V.
Evangelischen Kirche in Mitteldeutschland, Friedensbeauftragte
Offene Arbeit Erfurt (OA) des evangelischen Kirchenkreises Erfurt
DIE LINKE. Thüringen
DIE LINKE. Thüringen, LAG Frieden und internationale Politik
Aktionskreis für Frieden Erfurt e.V. /06 ERFURT
Netzwerk Friedenssteuer e.V.
Akademie Solidarische Ökonomie
Initiative Anders Wachsen
Martin - Luther - King - Zentrum
Menschenrechtsbeauftragter der Thür. Landesärztekammer
Initiative "Welt ohne Waffen" Weimar
IG Metall Jena-Saalfeld
Ev.-Luth. Kirchenkreis Jena
DFG-VK
Hausener Friedenskreis
IPPNW

Unter "Download" finden Sie den kompletten Text des Gründungsmemorandum.