21.03.2020
Fastenzeit-Impuls:

„Eher geht ein Kamel durch ein Nadelöhr, als dass ein Reicher in das Reich Gottes gelangt“. So lesen wir es im unter anderen im Markusevangelium.

Verzicht ist nicht leicht. Wer gibt schon gerne etwas her. Und wir haben doch alle in den letzten Monaten schon auf so vieles verzichten müssen. Aber geht es überhaupt darum, alles wegzugeben, um in das Reich Gottes zu kommen? 

In der Fastenzeit üben wir Verzicht aus verschiedenen Gründen:  
Wir wollen das Leiden Jesu ein Stück nachempfinden,
Abstand von unseren Bedürfnissen gewinnen,
unserer Bequemlichkeit entfliehen,
uns auf das Wesentliche besinnen.  
 
Was ist das Wesentliche? Was ist unverzichtbar? 

Oft hilft gerade der Verzicht zu erkennen, was wertvoll ist.  
Oscar Wilde sagte einmal: Heute kennt man von allem den Preis, von nichts den Wert.  

Und auch Papst Franziskus schreibt, dass wir uns mit begehrlichen Herzen krankhaftem und ziellosem Konsum hingeben, dass wir nur noch an unsere eigenen Interessen denken.  
Das Gespür für die Anderen verlieren. 

Das sind harte Worte. 

Aus den Buchstaben des Wortes Verzicht kann man „Reich“ und „Herz“ bilden. 

Verzicht – ist nicht eindimensional: Die Frage „Auf was kann ich verzichten? müsste ergänzt werden um: „...damit andere auch etwas von den guten Dingen der Erde haben“.  

 In der Jahreslosung heißt es 
„Jesus Christus spricht: „Seid barmherzig, wie auch euer Vater barmherzig ist.“  

Verzicht als eine Tugend für ein friedlichen Zusammenleben mit unseren Nächsten: 

Ob dann das Kamel durchs Nadelöhr passt? 

 

Kathrin Natho, Beauftragte für den kirchlichen Entwicklungsdienst der EKM

Impuls zur Fastenzeit: Verzicht